Hilfe?!

Na toll, ich bin ja eine echt brauchbare Nachbarin…

Da kommt die nette Dame von unten zu mir hoch, weil Sie ein Problem mit ihrem Telefon hat. Das alte Schätzchen ist noch aus DM-Zeiten (vermutlich aber noch deutlich älter) und hat seinen Geist aufgegeben. Auf einen Samstag Nachmittag kann ich da natürlich nur wenig helfen, aber zufällig habe ich noch mein altes Telefon in der Schublade. Ich suche es heraus und gehe zu ihr herunter.

An hand des alten Telefons taste ich mich zu den Anschlüssen hervor und schnell ist der Stecker aus der Dose und der neue rein.
Dachte ich…

Fazit ist eine halbe Stunde auf dem Boden kriechen, jede Menge Kabelsalat durchsuchen, tausendmal testen und am Ende geht gar nichts. Ihr Internet ist tot und das Telefon scheint auch nicht wirklich etwas von sich zu geben. Entweder hat sich irgendwo ein Kabel gelöst – ich habe aber einfach nichts mehr gefunden – oder das System ist durch irgendwas total durcheinander geraten. Das sind aber auch alles ziemlich altmodische Systeme (kein Wunder, die nette Dame ist Mitte 80). Nicht nur Telefon und Internet sind verkabelt (dann hätte ich ja einfach mal bei mir schauen und den Aufbau „kopieren“ können), auch der PC ist da über ein Telefonkabel irgendwie eingebunden.
Wie gesagt, ich habe eine halbe Stunde ausprobiert – aber selbst den Ursprungszustand in dem wenigstens ihr Internetanschluss noch funktionierte nicht wieder hergestellt bekommen.

Die arme alte Dame. Ich bin echt eine tolle Hilfe…

Ich habe mich tausendmal entschuldigt, dass jetzt alles noch schlechter ist als vorher. Sie wollte davon aber nichts hören und hat sich überschwänglich für die Hilfe bedankt und die Zeit die ich geopfert habe. Ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen.
Und wie ich vor die Wohnungstür trete, liegt dort eine große Tafel Schokolade mit einem Zettel mit ein paar netten Worten von ihr drauf, mit denen sie sich noch einmal überschwänglich für meine Hilfe bedankt.

Ich kann nur immer wieder feststellen – diese Nachbarin ist echt Gold wert! (Und ich fühle mich direkt noch elender, dass ich ihr nicht helfen konnte…)

Prüfungsvorbereitung

DIeses Wochenende steht ganz im Zeichen der Uni. Sowohl bei mir, wie auch bei MP. Daher haben wir uns entschieden dieses Wochenende nicht gemeinsam zu verbringen (was eigentlich nur dafür sorgt, dass wir umso mehr Zeit am Telefon verbringen).

Für ihn steht ein wichtiger Vortrag an. Und seine Promitionsarbeit schreibt sich auch nicht von allein. Die hat er den Sommer über schwer vernachlässigt. Zu recht wie ich finde. Die Gelegenheit so frei das Wetter zu genießen und auf Verpflichtungen keine Rücksicht nehmen zu müssen, findet sich wahrscheinlich nie wieder. Und ich glaube, dass er sich genauso schlecht konzentrieren kann wie ich seit wir uns kennen. 😉

Ich habe es ihm gleich getan. Bei mir stehen zwar weder Vortrag noch Abschlussarbeit an, aber ich bin doch einiges im Verzug im Moment mit meinem Studium. Die erste Hausarbeit will geschrieben werden. Und so war der erste Schritt gestern, wenigstens die dafür relevanten Unterlagen zu lesen. Ans Schreiben selber werde ich mich aber noch nicht wagen. Heute habe ich stattdessen mal geschaut, dass ich auch für die erste schriftliche Prüfung vor Ort ein wenig vorbereitet bin. Jetzt heißt es entscheiden, ob ich der Meinung bin Anfang Dezember weit genug zu sein um die erste von drei wichtigen Prüfungen in Angriff zu nehmen oder ob ich alle drei zusammen im Februar schreibe. Einen Termin dazwischen gibt es nicht. Ich bin noch sehr unsicher. Weil ich genau weiß, dass ich auf Grund von MP im Moment ganz andere Prioritäten habe als mein Studium. Ob ich mir da wirklich den Druck mit Dezember machen möchte?
Andererseits habe ich mich ja bewusst für dieses Studium entschieden. Da möchte ich es auch nicht immer hinten an stellen. Mein Ehrgeiz sagt schon, dass ich da einigermaßen zügig mit durch kommen sollte… Ich habe noch etwa 4 Wochen um mich zu entscheiden. Mal schauen…

Meinen Arbeitsplatz habe ich auch endlich mal vorbereitet für die anstehende Umgestaltung. Bisher sitze ich noch immer am Esstisch bei mir im Wohnzimmer wenn ich fleißig bin. Das soll sich bald ändern. Es wird Zeit für einen richtigen Arbeitsplatz. Ein Regal, ein Schreibtisch und ein richtiger Bürostuhl müssen her.
Dafür musste ich die Pflanzen aus meinem „Wintergarten“ in der Wohnung verteilen. Einige habe ich bei der Gelegenheit umgetopft. Und ich bin mit dem Ergebnis überaus zufrieden. Bisher standen die vielen Pflanzen so sehr an einem Fleck, dass man zwar gesehen hat, dass ich einiges an Grünpflanzen hier habe, aber durch das Verteilen fallen die Pflanzen noch viel mehr auf. Und so wirkt die Wohnung nun schon beim Eintreten wie ein kleiner Dschungel. 🙂 Trotzdem hat es die Lust nach mehr Pflanzen geweckt. Und so wird das nächste gemeinsame Wochenende hier in meiner neuen Heimat wohl dafür genutzt, bei Ikea einiges an Blumentöpfen mitzubringen wenn wir den Arbeitsplatz einrichten und dann beim Blumencenter hier um die Ecke die schönsten Exemplare mitzunehmen. Ich bin gespannt. 😉

Alles in allem habe ich das Wochenende bisher gut genutzt. Viel werde ich aber nicht mehr tun heute. Es brauch auch einfach mal etwas Pause. Ich bin ja immerhin so ganz nebenbei noch voll berufstätig und möchte wenigstens ansatzweise entspannt in die neue Woche starten. Auch wenn es für mich eine kürzere Woche wird. Denn schon Donnerstag Mittag heißt es wieder Wochenende. MP und ich werden Donnerstag Abend auf ein Konzert gehen. Und bei der Gelegenheit dachte ich mir, dass ich eh genug Überstunden habe und ein langes Wochenende gut gebrauchen kann. 🙂

Von daher: mal schauen wie die Woche so wird und was sie mir an Neuigkeiten bringt.

Enttäuschung

Wenn du gerade anfängst dich mit einer Sache zu arrangieren. Wenn du die Vorteile zu schätzen weißt, wenn du Pläne machst und dich so richtig drauf einlässt, voller Freude bist – dann erfährst du, dass dieses Ereignis zu Ende geht oder gar nicht erst eintreten wird.

Als meine Schwester mir vor ein paar Tagen erzählte, dass sie mich für eine Woche besuchen kommt um in der Nachbarstadt eine Wohnung zu suchen, da war ich erst total perplex. Mein Schwager hätte ein Jobangebot und schon bald würden alle drei wohl in meiner direkten Nähe wohnen. Erst mal eine total unerwartete Nachricht. Was soll ich denn mit denen hier in der Nähe? Gerade habe ich mich doch damit abgefunden meine Familie nicht hier zu haben. Gerade war ich dabei eine Entscheidung für mein Leben zu finden. Sollte mich das nun beeinflussen?
Und nach und nach gewöhnte ich mich an den Gedanken jemanden hier zu haben. Ich freundete mich immer mehr damit an. Und letztlich fing ich sogar an Pläne zu machen. Verplante schon halb den Sommer. Was man alles machen könnte. War wieder viel zu sehr ich in Vorfreude auf etwas, statt die Dinge auf mich zukommen zu lassen.

Denn heute erfuhr ich von ihr, dass es zwei Jobangebote gibt. Das eine hier in der Nachbarstadt. Kein übermäßig spannender Job, aber gut bezahlt und zukunftssicher. Das zweite Angebot wäre eine interessantere Stelle – aber befristet. Der entscheidende Punkt, der mich nicht nur erahnen, sondern nahezu sicher sein lässt, dass meine Vorstellungen wie Seifenblasen platzen – der interessantere Job ist in unserer Heimat. Bei unseren Eltern. Und wenn ich eines von meiner Schwester weiß, dass sie die Großeltern ihres Kindes gern in der Nähe haben möchte. Und auch wenn sie es mir gegenüber nicht zugibt, so bin ich mir relativ sicher, dass die Entscheidung zumindest im Unterbewusstsein bereits für die Stelle in der Heimat gefallen ist.

Und ich habe wieder einmal ganz typisch für mich damit zu kämpfen, dass ich mir viel zu schnell viel zu viele Hoffnungen gemacht habe, die nun enttäuscht werden. Und da ist es ganz egal um was es sich handelt. Das muss nicht der vermutliche Traumprinz auf dem Gaul sein. Da reicht schon die Schwester aus. Und obwohl ich das weiß schaffe ich es nicht meine Gefühle im Zaum zu halten. Mich mit meiner Vorfreude und meinen Plänen zurück zu halten. Immer wieder werde ich enttäuscht und tappe von einer Traumvorstellung in die nächste…
Fehlt jetzt eigentlich nur noch stärkerer Liebeskummer. Wenn der Polizist mit seiner Freundin auftaucht. Das wäre gerade genau das, was noch fehlen würde. Ein neuer Märchenprinz kann mich zumindest erst mal nicht enttäuschen – darauf habe ich nämlich endlich seit langer Zeit mal wieder keine Lust. Dann doch lieber allein für das Glück in meinem Leben sorgen.

Und auch wenn der Post grad etwas unglücklich klingt (ja, ich bin halt etwas enttäuscht), dann habe ich doch bezüglich des weiteren Verlaufs meines Lebens erst mal eine Entscheidung getroffen. Wie genau die aussehen wird, das plane ich gerade, leite die nächsten Schritte in die Wege und werde dann natürlich berichten. Im Moment möchte ich mich nicht genauer dazu äußern. Mit Plänen machen und enttäuscht werden habe ich es gerade nicht so. 😉

Schei…. Handwerker!

Man, ich könnt kotzen! Ich frag mich grad, wozu ich eigentlich am Wochenende geputzt habe. Wozu ich den Staubsauger raus geholt, eine halbe Stunde Geschirr gespült und so ganz allgemein meine Wohnung hergerichtet habe.

Heute war ein Handwerker da. Rauchmelder anbringen. Mein Vermieter hat es auch endlich mal gecheckt, dass die Dinger in Mietwohnungen Pflicht sind. Aber der Handwerker ist echt zu doof zum Bohren. Sorry, aber besser kann ichs nicht sagen. Weiß doch jedes Kind, dass man den Bohrstaub irgendwie auffangen oder am besten direkt mit dem Staubsauger aufnehmen sollte. Aber nein, der macht rein gar nichts. Bohrt einfach so über Kopf mehrere Löcher in die Decke. Zwei in der Küche, zwei im Flur und zwei im Schlafzimmer. Und überall, wirklich überall habe ich jetzt den Betonstaub. Danke aber auch!

Ich kann das Geschirr noch mal spülen. Ich kann den Boden wischen (Staub gesaugt hab ich schon, hilft aber kaum). Ich darf die Regale wischen. Ich darf das Bett neu beziehen. Ich darf die frisch gewaschene Wäsche, die im Flur hing, wieder in die Maschine schmeißen. Alles für die Katz. Alles dreckig und voll Staub. Danke. Echt ey. Kotz!

Normalität

Ich bin gerade mächtig stolz auf mich. Ein wenig Normalität kehrt zurück in mein Leben. Ein gutes Zeichen für einen Schritt in die richtige Richtung. Ein Stück mein eigenes Leben zurück. Ein weiteres Stück los lassen.

Gestern Abend habe ich zum ersten Mal in den letzten drei Wochen, also zum ersten mal seit der schmerzhaften Trennung von der Kröte, in meinem Wohnzimmer gesessen. Und ich habe das direkt zur Selbsttherapie genutzt und bin ohne Laptop ins Bett gegangen. Und trotz meiner Zweifel konnte ich einschlafen und habe sogar gut geschlafen.
Ich habe mir meine Wohnung zurück erobert. Denn auch heute sitze ich hier und werde mich nachher nur mit einem Buch bewaffnet aber ohne den PC in Richtung Bett machen.

Zum einen freue ich mich, dass ich ein Stück ICH zurück habe. Dass es mir wieder mehr Freiheit gibt. Dass ich scheinbar die schwersten und schwarzesten Stunden hinter mir habe.
Aber irgendwie macht es mich auch ein wenig traurig. Ein wenig wehmütig. Es heißt dass ich anfange zu akzeptieren dass es vorbei ist. Dass ich anfange zu vergessen. Im Grunde ja der einzig richtige Weg. Aber ein ganz klein wenig hoffe ich noch immer. Und will weder diese Hoffnung, noch die Erinnerung aufgeben…

blöder Liebeskummer!

Ich erziehe mir gerade schlechte Angewohnheiten an. Ach Gott, was erinnert mich das alles an die gleiche Situation vor langer Zeit…
Das schlimmste ist ja, dass ich zum einen am liebsten wie eine Schnecke bin – im Haus zurück ziehen und niemanden an mich ran lassen. Sich verkrümeln hilft aber nicht weiter. Bringt nur noch mehr Schmerz. Ablenkung ist das Stichwort. Also bin ich aktiv und mache und tue. Und ärgere mich, dass ich mir keine Zeit gönne für die Dinge, die ich wirklich gern mache. Das nächste Stofftier fertigen, ein wirklich gutes Buch lesen… Mir hat mal ein Freund gesagt: „Lesen macht einsam“. Ganz unrecht hat er damit nicht. Trotzdem fehlt sie mir diese Ruheoase. Ein Teufelskreis dieser Mist mit dem Liebeskummer!

Was ich mindestens genauso blöd finde ist meine momentane Abendgestaltung. Das schlimmste Tränenpotential bietet sich ja immer abends. Wenn die Sonne schon unter gegangen ist und es Zeit wird sich ins Bett zurück zu ziehen. Dann heißt es Internet aus. Also Kommunikationsmöglichkeiten kappen. Dann heißt es Laptop aus. Also auch Filme oder Musik. Dann ist es ruhig. Und die Stille meiner eigenen Wohnung führt zu einem nicht enden wollenden Gefühl der Einsamkeit.
Um dem entgegen zu steuern, habe ich meinen Abend verändert. Ich hocke nicht auf dem Sofa und lass mich berieseln bis ich müde werde. Ich nehme den Laptop noch so lange die Sonne scheint mit ins Bett. Ich liege gemütlich eingekuschelt da und weiß, dass ich innerhalb der nächsten zwei Stunden einschlafen sollte. Und irgendwann habe ich den Mut den Laptop auszuschalten, das Radio im Sleepmodus ein und zu schlafen. So kann ich wenigstens die wenigen Minuten Einsamkeit und Traurigkeit verlagern.
Eine Lösung mit der ich im Moment zurecht komme, ohne mich jeden Tag in den Schlaf zu weinen. Aber eine Lösung, die mir so eigentlich gar nicht gefällt. Wozu habe ich denn ein wunderschönes Wohnzimmer und ein gemütliches Sofa? Und eigentlich ist das Bett nur zum Schlafen, nicht zur Abendgestaltung gedacht. Früher war das einfacher in meiner 1-Zimmer-Studentenwohnung. Da gab es eben keine Alternative. Hier versuche ich nun mich zu erziehen. Und denke mir doch, dass die Besonderheit der Situation diese Ausnahme erlaubt. Nur wie lange noch?

verrückt…

…ist meine Mama. Die ist nämlich total verliebt in meine Wohnung. Sie ist begeistert, wie wohnlich hier in den letzten Monaten alles geworden ist. Wie viele kleine Details genau meine Handschrift tragen. Wie sich alles ineinander fügt. Und wie ich aufblühe, wenn ich voller Stolz zeigen und berichten kann, was sich alles verändert hat.

Nur einen kleinen Fehler hat meine Wohnung noch – die Küche. Um da wirklich gescheit etwas zu verändern, bedarf es doch ein wenig mehr als 200 Euro mal eben nebenbei. Daher ist eine Küche eine sehr schwere Entscheidung. Zum einen muss Geld investiert werden, das ich nicht habe. Zum anderen ist halt die Frage wie lange ich hier wohnen werde und ob sich das lohnt.

Meine Mama mag meine Küche auch nicht. Und ist selbst so von ihrer eigenen begeistert, dass sie allen anderen auch nur das beste wünscht. ALs wir Samstag im I.K.E.A waren, um für mich noch ein paar Sachen einzukaufen, erblickte sie eine Küche, die direkt ihre Aufmerksamkeit erregte und scheinbar ihren Ansprüchen genügte. Zumindest ist sie spontan auf die Idee gekommen, dass sie mir ja noch nichts zum Einzug geschenkt hätte. Und ein vernünftiges Geburtstagsgeschenk hätte ich auch nicht bekommen. Also soll es eine Küche sein!

Es war schwierig sie davon zu überzeugen, dass ein ganz spontaner Küchenkauf keine sehr gute Idee ist, da ich nicht mal die Maße des Raumes parat habe, geschweige denn weiß wo der Herd hin muss und das Abwasserrohr installiert ist. Aber niedlich finde ich die Idee dennoch. Und klar freue ich mich, dass meine Eltern mir mal eben eine Küche schenken wollen! Und so ist meine Aufgabe alles zu planen, auszumessen und auszusuchen und dann wird in absehbarer Zeit hier wohl eine brauchbare Küche einziehen. 🙂

ganz die fleißige Hausfrau…

Andere Menschen putzen ja bekanntermaßen, bevor der Besuch vor der Tür steht. Ganz besonders bei den Eltern. Weil die ja schauen wollen, obs dem Töchterchen denn auch gut geht. Ob es wohl erzogen ganz ordentlich wohnt. Ob auch nirgendwo ein Staubkorn oder gar dreckiges Geschirr zu finden ist. Ob es denn dem Töchterchen gut geht und man es allein wohnen lassen kann.

Bei mir ist das anders. Meine Grundordnung sollte ausreichen, um meine Eltern zu überzeugen. Gut, vom Boden essen sollte man vielleicht nicht unbedingt, aber Krankheiten fängt man sich bei mir ganz bestimmt auch nicht ein. Mein größtes Problem ist meine Unordnung. Das war in den letzten Jahren immer ganz extrem, weil ich auf Grund von Platzmangel bei vielen Dingen einfach nicht wusste wohin damit. Das Problem hat sich mit der neuen Wohnung minimiert. Und so kann ich meine Bude zumindest meinen Eltern jederzeit zeigen (bei anderen Menschen will man dann doch beeindrucken und tut was für das Erscheinungsbild der eigenen vier Wände).
Bei meinen Eltern ist das vielmehr so, dass ich hinterher putze. Vor allem das Bad braucht immer dringend eine Grundreinigung. So kommt es, dass ich gerade eine Stunde Großputz hinter mir habe, ehe ich es mir so richtig bequem mache und diesen Urlaubstag genieße.

Von daher bin ich immer ein wenig froh, wenn meine Eltern wieder abreisen. Dass die Entfernung so groß ist, dass sie spätestens mittags aufbrechen und ich dann noch Zeit für mich und meine Wohnung habe, ehe ich mich hier wieder allein so richtig wohl fühlen kann. Damit sind meine Eltern komischerweise die einzigen die zu Besuch kommen können, ohne dass ich mich hinterher leer und allein fühle. Bei allen anderen, die für ein paar Tage her kommen, fühlt sich die Wohnung ganz seltsam an, wenn sie wieder weg sind. Bei meinen Eltern ist es dann endlich wieder meine.
Komisch eigentlich, wo ich mich doch jedes mal sehr darüber freue, wenn sie zu Besuch kommen. Und so nämlich auch diesmal! 😉

Pferdeflüsterer

So, vielleicht sollte ich eben, bevor ich die anderen Artikel von den Eindrücken heute und gestern schreibe, noch schnell berichten wie denn mein Wochenende eigentlich so war. Es war ja ein besonderes Wochenende, an dem einige Ereignisse anstanden…

Die liebste AD hat mich mit in ihre Heimat genommen, um mal zu schauen wo und wie sie da so lebt, wie das mit dem Reitunterricht abläuft, den sie so gibt (und um natürlich mal ein paar Pferde zu sehen so als typisches Stadtkind), um in die Nachbarstadt zu fahren um einen Freund kennenzulernen und um auch ein paar ihrer Mädels kennenzulernen.

Im großen und ganzen war es ein schönes Wochenende, wenn auch sehr anstrengend. Freitag Abend sind wir hier los und waren zwei Stunden später da. Wo da? In einem Haus, für dessen Beschreibung mir die Worte fehlen. Einem Heim, bei dem mir der Mund offen stehen blieb, wie ich von einem Zimmer zum nächsten lief und das scheinbar kein Ende nahm. Was für eine Luxusvilla! Anders kann ich das wirklich nicht beschreiben. Mit eigenem Fitnesstudio, integrierter Sauna und Zimmer so groß, wie eine normale 2-Raum-Wohnung. Wahnsinn! In jedem kleinsten bisschen merkte man, dass die Familie alles andere als am Hungertuch nagt. Allerdings zahlen sie dafür auch einen hohen Preis. Einen meiner Meinung nach zu hohen. Denn ein Familienleben gibt es quasi nicht. Die Eltern arbeiten rund um die Uhr. Auch am Wochenende. Und das schon immer. Was ist denn das für eine Kindheit, wenn die Eltern nie da sind? Wenn man immer auf sich allein gestellt ist? Da habe ich doch lieber nur ein winziges eigenes Zimmer, wenn ich es dafür mit denjenigen teilen kann, die ich liebe – meinen Eltern.

Die Freunde von AD waren jedenfalls auch sehr nett. Ihr doch sehr ähnlich. So aktiv, lustig und lebensoffen. Sehr entspannt. Da habe ich mich doch direkt wohl gefühlt. Auch zwischen den Pferden und all den anderen Tieren könnte ich mich durchaus heimisch fühlen. Von daher wird es in Zukunft wohl noch die ein oder andere Reise in ihre Heimat geben.

Einzig das Treffen mit ihrem Freund fiel enttäuschend aus. Hatte sie doch gehofft uns verkuppeln zu können, aber zum einen ist der Typ so gar nicht mein Fall, zum anderen muss ich mir wohl selbst eingestehen, dass ich derzeit noch zu sehr an TM hänge und ihn idealisiere, sodass kein anderer ihm das Wasser reichen kann. Schon ein wenig ätzend. Aber naja, dafür war auch das ein schöner Nachmittag mit einem entspannten Spaziergang. Und gestern Abend bin ich dann völlig erledigt hier angekommen und wollte nur noch ins Bett (und heute morgen am liebsten nicht mehr aufstehen). 😉